Das Malen liegt dem Menschen in den Genen

Sobald kleine Kinder etwas greifen können und man ihnen einen Stift, Wachsmalblöcke oder andere Malutensilien in die Hand gibt, beginnen die Ursprünge der Malerei. Es ist ein wunderbarer Anblick, wenn ein Kleinkind die ersten Striche aufs Papier bringt. Das Erstaunen, die Verwunderung und immer mehr auch der Pioniergeist – Was kann man alles mit so einem Stift anstellen?

Werden anfangs nur Striche aufs Papier gebracht, so kommen im Zeitraum von drei bis fünf die Kopffüßler dazu und ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren beginnen die Kinder dann, Abbilder ihrer Umgebung zu malen. Sie organisieren die Bildinhalte und geben dem Bild ein Oben und Unten. Auffällig ist, dass Kinder stets schematisch zeichnen. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche. Ein weiteres deutliches Merkmal von Kinderzeichnungen ist, dass die Größenverhältnisse nicht zwangsläufig der äußeren Realität folgen müssen. Kinder malen das groß, was sie für wichtig halten. Unwichtige Dinge oder Personen werden klein aufs Blatt übertragen. Für Erwachsene ist das nicht immer leicht erkennbar, aber Kinder haben meist ein recht klares Bild von dem, was sie gerade darstellen wollen.

Alle Kinder malen – nicht nur auf Papier und mit Stiften, sondern gerne auch in den Sand oder in den Matsch. Ob ein Kind ein echtes „Talent“ zum Zeichnen und Malen hat, zeigt sich meist recht früh. Kinder mit einem sehr guten räumlichen Vorstellungsvermögen und einer ausgeprägten Hand-Auge-Koordination malen schon früh Bilder in realistischen Perspektiven. Entdeckt man dieses Talent bei seinem Kind, ist es gut, dieses zu fördern und zu pflegen, da es sonst verkümmern könnte.

Die Kinder, denen das Malen nicht im Blut liegt, wenden sich oft anderen Dingen zu und zeichnen und malen dann nur noch im Kunstunterricht an der Schule. Im Erwachsenenalter kommt die Lust daran, Kreatives bildlich zu Papier zu bringen wieder ans Tageslicht. Das Malen wird zum Hobby. Viele Menschen nutzen die Malerei als entspannenden Ausgleich zum stressigen Alltag. Sie beschäftigen sich mit anderen Dingen, aktivieren andere Bereiche des Gehirns, beim Malen zum Beispiel die linke Gehirnhälfte, die für Gefühl und Kreativität zuständig ist.

Doch nicht nur der Mensch entspannt beim Malen! Auch Primaten beherrschen die Kunst der Malerei und das gar nicht einmal so schlecht. Affen schaffen in der Regel abstrakte Kunstwerke, die nur mit viel Fantasie bildhaft gedeutet werden können. Trotzdem werden die Affenbilder am Kunstmarkt zu teilweise hohen Preisen gehandelt. Selbst Pablo Picasso soll ein von einem Affen gemaltes Bild besessen haben.

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