Was ist eigentlich ein Aquarell?

Sicherlich jedem ist dieses Wort ein Begriff, doch was ein Aquarell oder ein Aquarellbild nun genau ist, wie es entsteht und welche Farben verwendet werden, wissen viele nicht. Eigentlich sieht man es schon fast, wenn man ein solches Bild betrachtet: Ein Aquarell besteht zu großen Teilen aus farbigem Wasser, wenn es nass ist und aus Farbpigmenten, wenn es getrocknet ist. Das Besondere an der Aquarellmalerei ist, dass die wasserlöslichen Farben meist sehr dünn aufgetragen werden und dadurch nicht deckend sind. Will man Farbflächen erzielen, die dunkler oder deckend ausgeführt sind, dann arbeitet man in der Aquarellmalerei in verschiedenen dünnen Schichten. Jede einzelne Schicht muss erst vollständig trocknen, bevor die nächste aufgetragen wird. Verwendet man diese Technik, kann es eine ganze Weile dauern, bis ein einzelnes Bild fertiggestellt wird.

Zum Farbauftrag verwendet man meistens Haarpinsel, bevorzugt aus Rotmarderhaar, gemalt wird auf speziellem Aquarellpapier, das durch den hohen Anteil an Wasser beim Malen sehr dick und saugfähig sein muss. Diese Papiere wurden aus im 18. Jahrhundert entwickelt und gehen auf englische Papiere zurück. Die Farben selbst bestehen aus Farbpigmenten und Gummi arabicum als Bindemittel und sind wasserlöslich. Da der Malgrund beim Aquarellmalen stets durchschimmert, spricht man hier auch von lasierenden Farben. Die sogenannten Primärfarben Rot, Gelb und Blau haben in der Aquarellmalerei eine große Bedeutung. Natürlich werden Malkästen mit allen üblichen Farben angeboten, aber wer die Aquarellmalerei intensiver betreibt, verwendet häufig die Primärfarben und mischt sich die gewünschten Farbtöne durch Lasieren selbst zusammen. Im Bild gibt diese Technik den Farben einen strahlenden Glanz, der nicht durch die Mischung der Farben im Wasser zu erzielen ist. Das Wasser ist beim Aquarellmalen die entscheidende Komponente. Viel Wasser bedeutet zarte, durchscheinende Farben, mit wenig Wasser werden die Farben dunkler und intensiver und verlieren das pastellartige. Trotz allem bleibt der Effekt des Durchscheinens stets erhalten. Weiße Flächen werden beim Aquarellieren meist durch das Weglassen von Farbe erzeugt.

Die wichtigste Technik beim Aquarellieren ist das Lasieren, bei dem die Farbe in vielen dünnen Schichten aufgetragen wird. Weitere oft verwendete Techniken sind die Verlauftechnik und die Nass-in-Nass-Technik, die oft unter dem Begriff Lavieren zusammengefasst sind. Für besondere Effekte können Wischtechniken oder die Kombination von Aquarellfarben und verschiedenen anderen Zeichentechniken angewandt werden. Auch Wachs oder Klebestreifen können verwendet werden, um bestimmte Blattpartien abzudecken.

Die vielen Möglichkeiten und Techniken machen die Aquarellmalerei zu einem inspirierenden und kreativen Hobby, das einen guten Ausgleich zum Alltag schafft.

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