Abstrakte Kunst

Diese Kunstrichtung kam am Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Durch das Aufkommen der Fotografie und ihrer realistischen Darstellung wurden die Maler animiert, den Inhalt ihrer Werke immer mehr zu verfremden.  Motive wurden nicht mehr abgemalt, sondern interpretiert. Hier unterscheidet sich die Abstrakte Kunst von der sogenannten gegenstandslosen Kunst, bei der nicht einmal etwas abgebildet wird. Begründer dieser Kunstform waren im Bereich der Malerei der Franzose Francis Picabia (1879-1953), der auch im Dadaismus aktiv war und der Russe Wassily Kandinsky (1866-1944), der unter anderem durch die Gründung der Künstlervereinigung „Blauer Reiter“ bekannt wurde.

Die abstrakte Malerei hat viele Abstufungen. So kann ein Bild für den Betrachter völlig Unverständliches zeigen. Oft sind die Motive aber auch nur stark verfremdet und es ist möglich, die ursprüngliche Bedeutung oder Funktion zu erkennen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dann jede Art von nicht gegenständlicher Darstellung als abstrakte Malerei, bzw. abstrakte Kunst bezeichnet. Diese Form der Malerei ließ bald unterschiedliche Stilrichtungen erkennen. Man unterscheidet die expressive Abstraktion, die hauptsächlich von Kandinsky umgesetzt wurde und die geometrische Abstraktion, wie sie die Maler Malewitsch, Theo van Doesburg und Piet Mondrian auf die Leinwand brachten. Später entstand der abstrakte Expressionismus, auch als „Action Painting“ bekannt.

„Action Painting“ entstand um 1950 in den USA. Bei dieser Art zu Malen gibt es keine Vorgaben, kein Farbkonzept und auch keine Bildkomposition. Die Farbe wird entweder mit Pinseln oder auch direkt aus dem Farbbehältnis auf die Leinwand aufgebracht und kann grob gemalt, geschüttet, getropft oder auch gespritzt werden. Vorgänger dieser Form sind der Surrealismus und der Dadaismus. Bekannte Maler, die durch Action-Painting-Werke auffielen sind unter anderem Jackson Pollock, Franz Kline, Sam Francis und Helen Frankenthaler.

Der Surrealismus, der als die Epoche in der Malerei bezeichnet wird, die der abstrakten Kunst vorangeht, wurde von Max Ernst und André Breton im Jahr 1919 erfunden. Die Grundprinzipien bestehen darin, dass geltende Regeln und Normen aufgelöst werden. Oft wurden für die surrealistischen Kunstwerke Traum- oder auch Rauscherlebnisse der Künstler zur Inspiration verwendet. Ein berühmter Maler dieser Epoche ist Joan Miro, dessen Werke zum Beispiel das UNESCO-Gebäude in Paris oder das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zieren. Miro hat einige Skulpturen geschaffen, die unter anderem in Barcelona und Chicago zu sehen sind. Auch Salvador Dali und Man Ray waren berühmte Surrealisten und der deutsch-französische Maler und Bildhauer Franz Arp verkörperte den Surrealismus mit einer Vielzahl an fantastisch-anmutenden Skulpturen, von denen eine ebenfalls in Paris im UNESCO-Gebäude zu finden ist.

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